Vom 13ten bis 21ten September 2025 blicken die Leichtathletik Fans auf die in der japanischen Stadt Tokio stattfindenden Leichtathletik-WM.
Österreichische Speerwerferin Victoria Hudson hat das Finale dabei erreicht.
Die 29-jährige österreichische Speerwerferin Victoria Hudson qualifizierte sich am Freitag, den 18ten September 2025, in Tokio für das WM-Finale der besten zwölf. Sie steigerte sich im Verlauf der Qualifikation auf 62,85 Meter im dritten Wurf. Die Marke für die Fixqualifikation übertraf sie somit klar um 35 Zentimeter. Die österreichische Speerwerferin Victoria Hudson schaffte im dritten Versuch die direkte Qualifikation für das Finale. Für Samstag, den 19ten September 2025, ist ab 14.05 Uhr ihr Finale angesetzt.
Missglückter Wettkampf sorgte für große Enttäuschung.
Victoria Hudson belegte im Speerwurf-Finale nach dem vierten Durchgang von zwölf Finalistinnen den zehnten Rang. Sie verbuchte im zweiten Wurf 59,52 Meter, die drei weiteren Versuche machte sie aufgrund einer schwachen Weite ungültig. Sie blieb mit 59,52 Metern über acht Meter hinter ihrer immer noch gültigen Jahresweltbestleistung von 67,76 Metern und damit klar hinter den Medaillenrängen. Dieses Schicksal teilte sie auch mit der Serbin Adriana Vilagos. Die Qualibeste (66,06) belegte mit 61,29 Metern Rang sieben.
„Ich bin wahnsinnig enttäuscht“. Es hat heute nicht sein sollen. Ich habe einfach zu viel riskiert. Ich wusste, die 59 Meter bringen mir nichts für die Medaillen. Ich wollte eine Medaille, aber ohne Risiko und voll reinhauen funktioniert das nicht. Das kann nach vorne oder hinten ausschlagen, es hat heute bei mir nicht zusammengepasst. Es müssen so viel Nuancen zusammenpassen. Ich habe mich eigentlich sehr gut gefühlt, aber es jetzt großartig zu analysieren bringt nichts“,
sagte Victoria Hudson.
Die Top drei Speerwerferinnen belegen das Podest.
- Gold ging an Juleisy Angulo aus Ecuador mit einer Weite von 65,12 Metern. Sie gelang bereits mit ihrem zweiten Versuch der Wurf zur Gold Medaille. Ihre 65,12 Meter bedeuteten Landesrekord waren aber auch die niedrigste Siegerinweite bei einer Weltmeisterinnenschaft.
- Silber Medaille holte sich die Lettin Anete Sietina mit 64,64 Metern.
- Bronze – Medaille erhielt die Australierin Mackenzie Little mit 63,58 Metern.
Dritte Gold Medaille bei Weltmeister*innenschaften.
Die US-amerikanische Staffel-Olympiasiegerin Melissa Jefferson-Wooden gewann das Finale in der viertschnellsten je gelaufenen Zeit von 10,61 Sekunden. Sie holte sich damit mit der 4 x 100-Meter-Staffel die dritte Gold Medaille bei den Weltmeister*innenschaften, nach Eugene 2022 und Budapest 2023.
Die Jamaikanerin Tina Clayton erreichte in der Zeit von 10,76 Sekunden den zweiten Platz. Ihre 38-jährige Landsfrau Shelly-Ann Fraser-Pryce kam bei ihrer neunten WM noch einmal ins Finale und wurde Sechste in der Zeit von 11,03 Sekunden.
Den dritten Platz bekam die Olympiasiegerin Julien Alfred aus Santa Lucia mit acht weiteren Hundertstelsekunden Rückstand in der Zeit von 10,84 Sekunden.
Zwei weitere US amerikanische Athletinnen holten den Titel.
Die Olympiasiegerin Tara Davis-Woodhall gewann mit 7,13 Meter im Weitsprung, und Valarie Allman siegte mit 69,48 Meter im Diskuswurf. In diesen beiden Bewerben gab es keine Österreichische Teilnahme. Allerdings die Deutsche Malaika Mihambo holte sich mit 6,99 Meter im Weitsprung den zweiten Platz.
Silber Medaille holte sich die Deutsche Weitsprung Athletin.
Die 31-jährige deutsche Leichtathletin Malaika Mihambo, geboren am dritten Februar 1994 in Heidelberg, startet neben ihrer Schwerpunktdisziplin Weitsprung auch in Sprints. Im Weitsprung wurde sie 2019 und 2022 Weltmeisterin, 2020 Olympiasiegerin sowie 2018 und 2024 Europameisterin. Nun holte die 1,71 Meter große Weitspringerin und Politikwissenschaftlerin Malaika Mihambo 2025 in Tokio mit 6,99 Metern die Silber Medaille im Weitsprung.
Diese fünf Frauen sind im Aufgebot des Österreichischen Leichtathletik Verbands für Tokio bereit.
- Susanne Gogl-Walli (400 Meter):
Bei der Leichtathletik WM 2025 in Tokio startete Susanne Gogl-Walli als einzige Österreicherin in der Nightsession. Die 29-jährige oberösterreichische Sprinterin Susanne Gogl-Walli erzielte seit dem Jahr 2024 den Landesrekord über den 400 Meter Lauf. Sie hatte bei den jeweils letzten zwei Olympischen Spielen, Welt- und Europameister*innenschaften immer das Semifinale über 400 Meter erreicht.
Sie startete 2025 in Tokio mit einem Trainingsrückstand aufgrund ihrer Wadenverletzung im Sommer 2025. Diesmal erreichte sie nur den achten Platz und verpasste damit den Aufstieg ins Halbfinale, wofür sie eine Zeit von 51,37 Sekunden gebraucht hätte. Sie lief allerdings eine Zeit von 52,92 Sekunden, das dennoch über ihrem österreichischen Rekord von 50,60 Sekunden lag. Susanne Gogl-Walli verpasste um 1,55 Sekunden das Halbfinale über 400 Meter.
„Ich wollte auf alle Fälle eine bessere Performance zeigen, auch wenn ich wusste, dass es von der Vorbereitung nicht optimal war. Aber man fährt nicht hierher, um nur mitzulaufen, sondern man will sich möglichst weit vorne platzieren. Daher bin ich schon enttäuscht, dass nicht mehr herausgeschaut hat. Die 400 Meter sind einfach gnadenlos, da kann man mit Kampfgeist und Technik fast nichts gutmachen, wenn man körperlich nicht bei 100 Prozent ist“,
sagte Susanne Gogl-Walli nach dem Rennen.
- Caroline Bredlinger (800 Meter)
- Julia Mayer ist 32-jährige ÖLV-Rekordlerin mit ihrer bisherigen Rekordzeit von 2:26:43 Stunden im Marathon. Sie kam diesmal am Sonntag, den 14ten September 2025, auf den 33ten Platz in einer Zeit von 2:36:20 Stunden.
„Die Vorbereitung ist top gelaufen. Ich bin wahrscheinlich so gut drauf wie noch nie, wahrscheinlich in der Form meines Lebens. Das kann, wenn am Sonntag (Anm. d. Red.: 14. September 2025) alles passt, auf ein sehr gutes Rennen hindeuten“,
sagte Julia Mayer.
- Karin Strametz (100 Meter Hürden):
Österreichische Hürdensprinterin Karin Strametz verpasste äußerst knapp das Halbfinale.
„Ich bin zwar sehr gut aus den Startblöcken rausgekommen, war beim Lauf aber zu offen, da habe ich auch die Zeit verloren. Es fehlte auch etwas die Aggressivität, da merke ich halt die lange Saison und den harten Kampf um die Qualifikation. Aber wenn man sich mit 12,99 mit einem großen „Q“ fürs Semifinale qualifiziert und ich nicht dabei bin, dann bin ich selber schuld. Ich nehme das aber als starken Ansporn mit es beim nächsten Mal besser zu machen und dann vorne mitzulaufen. Es war trotzdem ein cooler Wettkampf, ein mega Stadion und eine tolle Erfahrung“,
sagte Karin Strametz im Anschluss.
Karin Strametz startete erste Freiluft-WM.
So startete die 27-jährige steirische Hürdensprinterin Karin Strametz aus Leibnitz als letzte Österreicherin am Montagvormittag, den 15ten September 2025, in ihre erste Freiluft-WM. Sie erreichte nach 13,02 Sekunden als Vierte ihres Rennens das Ziel, nachdem sie die direkte Qualifikation als Dritte um nur 3/100 Sekunden verpasste.
Titelverteidigerin Danielle Williams aus Jamaika ist die Schnellste.
Die steirische Hürdensprinterin Karin Strametz kam letztendlich auf den 27ten Rang, gegenüber der Meldeliste um nicht weniger als sieben Plätze verbessert und ist somit äußerst knapp Halbfinale der Top-24 nicht eingezogen. Die Titelverteidigerin Danielle Williams aus Jamaika (JAM) mit 12,40 Sekunden ist damit die schnellste aller Vorläufe.
- Victoria Hudson (Speerwurf):
„Ich bin froh, dass ich die Finalqualifikation abhaken kann. Der erste Wurf war noch auf der Bremse, der zweite auch, aber schon etwas besser, beim dritten, bin ich noch mehr in den Wurf reingegangen. Im Finale darf man nicht sparen, da muss man in die Vollen gehen. Aber ich werde mich noch absprechen. Wenn ich einen guten Wurf erwische, dann ist viel möglich. Wir werden es am Samstag sehen“,
sagte Victoria Hudson.
Das ist der WM Zeitplan und Ergebnisse der Leichtathletinnen.
- Sonntag, den 14ten September 2025: Folgende Entscheidungen bei den Frauen stehen an. Beim Marathon startet um 00.30 Uhr Julia Mayer. In Vorkämpfen ist beim 400 Meter Vorlauf um 12.25 Uhr Susanne Gogl-Walli an der Reihe.
Ergebnisse der 100 Meter Läuferinnen in Tokio:
01. Platz | Melissa Jeffersin-Wooden | USA | 10,61 Sekunden |
02. Platz | Tina Clayton | Jamaika | 10,76 Sekunden |
03. Platz | Julien Alfred | Santa Lucia | 10,84 Sekunden |
Weitsprung Ergebnisse:
01. Platz | Tara Davis-Woodhall | USA | 7,13 Meter |
02. Platz | Malaika Mihambo | Deutschland | 6,99 Meter |
03. Platz | Natalia Linares | Kolumbien | 6,92 Meter |
Diskuswurf Ergebnisse:
01.Platz | Valarie Allman | USA | 69,48 Meter |
02. Platz | Jorinde van Klinken | Niederlande | 67,50 Meter |
03. Platz | Silinda Morales | Kuba | 67,25 Meter |
Marathon Ergebnisse:
01. Platz | Peres Jepchirchir | Kenia | 2:24:43 |
02. Platz | Tigst Assefa | Äthiopien | 2:24:45 |
03. Platz | Julia Paternain | Uruguay | 2:27:23 |
33. Platz | Julia Mayer | Austria | 2:36:20 |
- Montag, den 15ten September 2025: Hürdensprinterin Karin Strametz läuft bei 100 Meter Hürden um 15.20 Uhr. Sie verpasste äußerst knapp das Halbfinale als Ziel.
- Dienstag, den 16ten September 2025.
- Mittwoch, den 17ten September 2025: Die Frauen beim Stabhochsprung sind an der Reihe.
- Donnerstag, den 18ten September 2025: Die österreichischen Frauen mit 400 Meter um 15.24 Uhr und Caroline Bredlinger ist in Vorkämpfen beim 800 Meter Vorlauf um 12.55 Uhr.
- Freitag, den 19ten September 2025: Frauen 400 Meter Hürden, 200 Meter; In Vorkämpfen startet die Qualifikation der Speerwerferin Victoria Hudson um 12.30/14.00 Uhr, und Caroline Bredlinger ist im Halbfinale von 800 Meter um 13.45 Uhr.
- Samstag, den 20ten September 2025: Frauen 20 Kilometer Gehen, Kugel stoßen, Speer werfen (14.05 Uhr/Hudson?), Siebenkampf/800 Meter, 5.000 Meter.
- Sonntag, den 21ten September 2025: Frauen Hochsprung, 800 Meter (12.35 Uhr/Caroline Bredlinger), 4 x 400 Meter, 4 x 100 Meter.
Gentests prägen das Rennen um die Medaillen.
Jede Teilnehmerin musste im Vorfeld einen einmaligen SRY-Gentest durchführen. Damit werden sie für die Titelkämpfe bei der Leichtathletik WM 2025 startbereit. So haben bereits mehr als 95 Prozent der Starterinnen diesen Test absolviert. Die noch fehlenden Teams seien aus Frankreich und Norwegen. Sie und einige ansässige Athletinnen in Frankreich, müssen diesen Test in Tokio noch vornehmen, laut Weltverband World Athletic.
Frauen-Kategorie schützen.
Der 68-jährige britische Weltverbandspräsident Sebastian Coe verteidigte diese Gentests. Da für ihn die Gentests die Frauen-Kategorie schütze, sagte er nach einer Council-Sitzung von World Athletics in Tokio. Die gesammelten Rückmeldungen über die Tests werden in Folge das weitere Vorgehen darüber ab dem Jahr 2026 bestimmen.
Bedenken beim Datenschutz, was diese Gentests betreffen.
Österreichische Athlet*innen erfüllten die Vorgabe des Verbandes mittels Bluttest lange vor dem Abflug nach Japan. Über dieses Prozedere sagte die Speerwurf-Europameisterin Victoria Hudson dazu:
„Ich habe eigentlich da überhaupt keinen Aufwand gehabt, einfach bei einem Partnerlabor von Leistungssport Austria in der Südstadt ein Flascherl Blut abgenommen bekommen, und das war es eigentlich. Ich muss meine DNA mit keine Ahnung wem teilen. Die Daten werden herumgeschickt. Ich weiß nicht, wie viele Menschen da dieses Dokument sehen. Man muss einfach vertrauen“,
sagte Victoria Hudson.
Schlaflose Nächte erfolgten durch das Anti-Doping Administration und Management System
Die niederösterreichische Speerwerferin vertraue zwar dem Labor völlig, heißt es. Sie hatte allerdings Bedenken, aufgrund des Eingriffs in ihre Persönlichkeit und in Sachen Datenschutz. Dennoch ließ Victoria Hudson auch das nächste vorgeschriebene Prozedere des Weltverbandes über sich ergehen. Der Gentest sei für sie in der WM-Vorbereitung rasch zu erledigen gewesen, sagte die niederösterreichische Speerwerferin Victoria Hudson. Sie fokussiere ihre Gedanken auf die sportliche Vorbereitung, um bei der WM selbstbewusst zu sein, sagte sie. Dennoch gäbe es für sie auch schlaflose Nächte nach dem sogennanten „Missed Test“. So gäbe es als Spitzensportlerin nur noch weniges, das sehr persönlich bleibe, sagte die Speerwerferin. Sie kritisiere dabei vor allem den Ablauf der obligaten Dopingkontrollen.
„Ich muss vor einer Frau, die mir auf meine Vagina schaut, in einen Becher pinkeln, seit Jahren. Und man ist halt solchen Extremsituationen ausgeliefert, die man halt als Normale nicht hat und muss da halt einfach mitziehen“,
sagte Victoria Hudson.
Auch wenn Victoria Hudson es gewohnt sei als Sportlerin jeden Tag angeben zu müssen, wo sie sei. Das Anti-Doping Administration & Management System (ADAMS), wo sie ihre Aufenthaltsinformationen aktuell halten muss, bescherte ihr bereits einmal schlaflose Nächte.
„Ich hatte auch schon einmal einen Missed Test, weil ich in der Saisonpause keine regelmäßigen Tätigkeiten eingetragen hatte, weil ich halt keine Massagen hatte. Danach hatte ich gefühlt jeden Tag Alpträume und bin aufgewacht, weil ich geglaubt habe, dass jemand geläutet hat. Es kann belastend sein, aber gehört halt leider dazu.“,
sagte Victoria Hudson.
Allerdings verpasste Tests können für eine erfolgreiche Sportkarriere auch sehr fatal sein. Das hatte erst kürzlich die österreichische mehrfache Weltcup Rodlerin Madeleine Egle aus Tirol erlebt. Darüber berichtete bereits Vero Sportnews hier.
Testosterontest sei nicht streng genug laut Arbeitsgruppe der World Athletics.
Transgender-Frauen waren bisher von Frauen-Bewerben in der Leichtathletik ausgeschlossen, wenn sie die männliche Pubertät durchlaufen haben. Einige Athletinnen mussten für ihre Teilnahme den Testosteronspiegel künstlich für mindestens zwei Jahre senken. Das lehnte zum Beispiel aber die zweifache 800-Meter-Olympiasiegerin Caster Semenya ab. Diese Regel sei daher nicht streng genug, hieß es von einer Arbeitsgruppe der World Athletics. In der Folge wurde ein Vorabtest für das SRY-Gen mittels Wangenabstrich oder Bluttest empfohlen. Der verpflichtende Test verlautbarte Ende Juli 2025, ab ersten September 2025 bei internationalen Treffen und Meister*innenschaften antreten zu dürfen.
Textquelle: orf.at sowie weitere Infos unter: ÖLV, WM Tokio 2025 und World Athletics. Fotocredit: Adobe Stocks.